Inhalt:

Produktmerkmale

Installieren des Modems

Arbeiten mit dem AT-Befehlssatz

Upgrade Ihres Modems

Betriebsarten

Wählen, Antworten und Auflegen

DIP-Schalter

Arbeiten mit dem Speicher

Steuerung der Anzeige von Rückmeldungen

Steuerung der EIA-232-Signalisierung

Fernzugriff auf und Fernkonfigurieren des Courier 56K Business Modems

Steuerung der Datenrate

Einwahlsicherheit

Flusskontrolle

Handshake, Fehlerkontrolle, Datenkomprimierung und Durchsatz

Anzeigen von Abfrageergebnissen und Hilfebildschirmen

Testen der Verbindung

Standleitung/Mietleitung und synchrone Anwendungen

Fehlerbehebung

Anhänge

S-Register

Alphabetische Befehlszusammenfassung

Flusskontrolleprofil

Bedeutung der Rückmeldungen und Rückmeldungssätze

Technische Daten

V.25bis-Referenz

ASCII-Tabelle

Faxinformationen für Programmierer

Leuchtanzeigen

Hinweise zu Vorschriften

Glossar

Courier 56K Business Modem Befehlsreferenz

Handshake, Fehlerkontrolle, Datenkomprimierung und Durchsatz

Dieses Kapitel enthält Informationen über:

Handshake

Bei jedem Anruf stimmt das Courier 56K Business Modem die Verbindung mit dem entfernten Gerät ab. Dies wird auch als "Handshake" bezeichnet.

Das Courier 56K Business Modem versucht in der folgenden Reihenfolge, die höchste kompatible Modulation und die höchste Rate zu ermitteln: V.92, V.90, V.34, V.32bis, V.22bis, V.22 (Bell 212) und Bell 103.

Selektive Abweisung

Das Courier 56K Business Modem unterstützt die selektive Abweisung bei analogen Anrufen. Bei der selektiven Abweisung wird weniger Overhead übertragen, wenn das Protokoll fehlerhafte Daten nochmals senden muss. Dadurch wird die Leistung bei Leitungsrauschen verbessert.

Wenn die selektive Abweisung aktiviert ist, wird nur das Paket mit den Fehlern erneut gesendet. Die folgenden unbestätigten Pakete werden nicht mehr übertragen.

Die selektive Abweisung ist ein optionaler Teil des Standards ITU-T V.42 (LAPM).

Modemfunktion
Befehl
Selektive Abweisung aktivieren.
ATS51.6=0 (Standard)
Selektive Abweisung deaktivieren.
ATS51.6=1


Erreichen von Raten über 28,8 Kbps

V.34-Verbindungen bei 21,6, 24 und 26,4 Kbps sind allgemein gebräuchlich. Für Raten von 28,8, 31,2 und 33,6 Kbps ist eine einwandfreie End-to-End-Leitungsqualität erforderlich.

Erreichen von 56 K-Verbindungen

Für Verbindungen zwischen einem V.92-Clientmodem und einem V.90- oder V.92-Servermodem ist der Pfad durch das Telefonnetz von folgenden Bedingungen abhängig:

Digitaler Anschluss auf einer Seite
ISPs oder andere Online-Dienste müssen einen digitalen Anschluss an das öffentliche Telefonnetz aufweisen. Die meisten größeren Online-Dienste verfügen über einen digitalen Anschluss an das öffentliche Telefonnetz.

Nur eine D/A-Konvertierung
Im Telefonnetz darf es zwischen dem V.90-Servermodem und dem V.92-Clientmodem nur eine Umwandlung von digital in analog geben.

Steuerung des Anrufsignalisierungstons V.8

Das V.8-Protokoll beschleunigt die Anrufabstimmung und legt einen Anrufsignalisierungston fest. Dieser Anrufsignalisierungston ist optional. Aus Kompatibilitätsgründen ist der Anrufsignalisierungston des Courier 56K Business Modems bei Auslieferung deaktiviert.

Modemfunktion
Befehl
Anrufsignalisierungston aktivieren.
ATS54.6=0

Wenn Sie den Anrufsignalisierungston V.8 aktivieren, hören Sie beim Herstellen der Verbindung einen Ton ähnlich einem schnellen Rufton.

V.34

Wenn das entfernte Gerät V.34-fähig ist, verwendet das Courier 56K Business Modem ein Leitungsprüfverfahren, um zu ermitteln, ob eine V.90- oder V.92-Verbindung hergestellt werden kann.

Bei der Beantwortung eines Anrufs sendet das Courier Modem so lange Antworttonsignale aus, bis sich beide Geräte auf die beste Verbindungsrate geeinigt haben.

 

V.90-Fähigkeit

Das Courier 56K Business Modem unterstützt V.90. Es kann sich bei V.90-Servern einwählen und Download-Geschwindigkeiten von bis zu 56K herstellen.

Modemfunktion
Befehl
V.90 aktivieren.
ATS58.5=0 (Standard)
V.90 deaktivieren.
ATS58.5=1
V.92 aktivieren.
ATS58.6=0 (Standard)
V.92 deaktivieren.
ATS58.6=1

V.92-Technologie

Der V.92-Standard ist eine aufregende Verbesserung der 56K-Technologie. V.92 bietet drei Funktionen zur Erweiterung des momentanen V.90-Standards.

Die erste Erweiterung ist die "V.PCM-Upstream"-Technologie, die Übertragungsraten von bis zu 48.000 bps bei Modem-Upstream-Verbindungen ermöglicht. Beim V.90-Standard war die Upstream-Geschwindigkeit auf 31.200 bps beschränkt.

Die zweite Erweiterung ist die "Quick-Connect"-Funktion, die für einen schnelleren Verbindungsaufbau bei DFÜ-Verbindungen sorgt, denn das Modem "merkt" sich die Bedingungen der letzten Verbindung mit einem Service Provider, der V.92 unterstützt. Bei der ersten Verbindung mit Ihrem Service Provider durchläuft das Modem die komplette Impulssequenz und speichert die dabei erhaltenen Informationen. Dadurch braucht das Modem beim erneuten Verbindungsaufbau nicht mehr die volle Impulssequenz zu durchlaufen und die Einwählzeit verkürzt sich um 30 - 50 %. Wenn das Modem zu einem späteren Zeitpunkt nach dem ersten Versuch keine optimale Verbindung herstellen kann, führt es die komplette Impulssequenz aus.

Die dritte Erweiterung ist die "Modem-On-Hold"-Technologie, mit der Ihre Internetverbindung vorübergehend "geparkt" wird, wenn Sie einen Telefonanruf erhalten. Wenn das Gespräch beendet ist, können Sie zu Ihrer Verbindung zurückkehren, ohne dass sie verloren geht. Wenn Sie einen Service Provider nutzen, der V.92 unterstützt, werden Sie durch eine Nachricht über eingehende Telefonanrufe informiert.*† Wenn Sie den Anrufer-ID-Dienst beantragen, wird außerdem die Nummer des eingehenden Anrufs im Nachrichtenfenster des Computers angezeigt. Sie können dann entscheiden, ob Sie den Anruf annehmen oder ihn ignorieren möchten. Wenn Sie mit einem V.92-Server verbunden sind und den Anruf annehmen, erscheint eine weitere Meldung, in der Ihnen mitgeteilt wird, wie lange das System des Providers wartet, bis die Datenverbindung abgebrochen wird. Wenn Sie einen Service Provider nutzen, der V.92 nicht unterstützt, werden Sie durch eine Nachricht über eingehende Telefonanrufe informiert. Sie können dann entscheiden, ob Sie den Anruf annehmen oder ihn ignorieren möchten. Wenn Sie den Anruf annehmen, wird Ihre Datenverbindung getrennt.

Mit U.S. Robotics Instant Update sucht das Modem automatisch nach dem aktuellsten Code, wenn Sie online sind.

Auto Update/Instant Update
• Internetdienstprogramm, das den aktuellsten Code für Ihr Programm sucht.
• Aktuellster Code wird automatisch heruntergeladen und installiert.

Fragen Sie Ihren Service Provider, ab wann er die V.92-Technologie anbieten wird. Dieses Modem ist abwärtskompatibel und stellt Verbindungen zum Service Provider mit der höchstmöglichen Geschwindigkeit her.

* Sie müssen bei Ihrer Telefongesellschaft den Anklopfdienst beantragen, um die Erweiterung "Modem-On-Hold" nutzen zu können.
† Wenn Ihre eingehenden Anrufe direkt an die Voice Mail weitergeleitet werden, erhalten Sie diese Meldung nicht.

Weitere Protokolle

Fast Class (V.FC) Handshake

Nach V.34 versucht das Courier 56K Business Modem die schnellstmögliche V.Fast Class-Verbindung (28,8 Kbps) zu verwenden. Zur Abstimmung von V.FC muss V.8 deaktiviert werden. V.FC gehört nicht zur ITUV.8-Impulssequenz.

Wenn das andere Gerät V.FC nicht unterstützt, erfolgt die Verbindung über die höchstmögliche Modulation (V.32terbo, V.32bis und so weiter, bis zu Bell 103 oder 300 bps).

Wenn das entfernte Gerät V.FC unterstützt, bestimmt das Courier 56K Business Modem bei einer Leitungsprüfung die höchstmögliche Rate bei den aktuellen Leitungsbedingungen. Daraufhin wird die Verbindung hergestellt. Falls das andere Gerät V.FC nicht unterstützt, identifiziert das Courier 56K Business Modem anhand des Antworttons vom anderen Gerät dessen Verbindungsrate. Es stellt dann die Verbindungsrate entsprechend ein.

Bei der Annahme von Anrufen sendet das Courier 56K Business Modem so lange Antworttonsignale aus, bis sich beide Geräte auf die beste Verbindungsrate geeinigt haben.

HST

Wir empfehlen für das Courier 56K Business Modem die Standardeinstellungen B0 und &N0. Damit sind analoge Verbindungen mit dem "V."-Protokoll und HST-Modems im Anruf- und Antwortbetrieb möglich. Dabei können unterschiedliche Raten eingesetzt werden.

Beim Ausführen eines analogen Anrufs sendet das auf B1 gesetzte Courier 56K Business Modem einen Bell-Antwortton. Dieser ist in den USA und Kanada der vorherrschende Standard für Verbindungen mit 2.400 bps und darunter. Bei höheren Raten erkennt das Courier 56K Business Modem auch ITU-Antworttöne, die für Verbindungen mit V.-Protokollmodems verwendet werden. Es passt sich dann an das antwortende Gerät an.

Bei der Annahme von Anrufen wird ein Courier Modem, das den Bell-Antwortton (B1) aussendet, nicht von V.- Protokollmodems erkannt. Das anrufende Modem wartet stattdessen auf einen bekannten Ton (den V.22bis-Ton mit 2.400 bps).

Ihr Courier Modem muss auf B0 für ITU-Antworttöne gesetzt sein, um mit hohen Raten eine Verbindung zu V.- Protokollmodems herstellen zu können. Bei Raten bis zu 16,8 Kbps stellt es auch eine Verbindung zu HST-Modems her.

USR V.32terbo zu USR V.32terbo

Bei diesen analogen Verbindungen weisen Courier 56K Business Modems zwei herausragende Leistungsmerkmale auf:: Quick Connect und Adaptive Speed Leveling (ASL).

  • Quick Connect ermöglicht einen Verbindungsaufbau in ca. 7 Sekunden. Das ist wesentlich schneller als bei den meisten Geräten.
  • ASL (nachfolgend unter "Langsamere V.-Protokolle" beschrieben) wird von Courier 56K Business Modems eingesetzt, die mit V.32terbo und V.32bis arbeiten.

Langsamere V.- Protokolle

Bei älteren, langsameren "V."-Protokollen findet keine Leitungsprüfung statt. Stattdessen wird die Rate mit festgelegten Antworttönen bestimmt. Diese Protokolle definieren folgende max. Raten:

  • V.32terbo: 16,8 und 19,2 Kbps mit einer zusätzlichen Rate zwischen zwei USR-Geräten von 21,6 Kbps.
  • V.32bis: 14,4 Kbps.
  • V.32, V.22bis usw.: 9.600 bps und darunter.

ASL (bei V.32terbo und V.32bis) ermöglicht den unabhängigen Betrieb von Courier 56K Business Modem-Empfängern und Sendern. Ein Sende-/Empfangsgerät kann langsamer bzw. schneller arbeiten, ohne die Datenübertragung beim anderen Gerät zu beeinträchtigen. Dies resultiert in einer effizienteren Leitungsnutzung.

Hinweis: Die meisten Modems arbeiten heute mit höheren Raten. Aus diesem Grund kann es manchmal Probleme bei Verbindungen mit älteren V.32-Modems bei 9.600 bps geben. Mit Register S28 können Sie im Bedarfsfall die Dauer der speziellen Töne der V.32-Abstimmung ändern Siehe Anhang "S-Register" in dieser Bedienungsanleitung.

Fehlerkontrolle

Courier 56K Business Modems können während Datenverbindungen Fehlerkorrekturtechniken einsetzen.

Hinweis: Hochgeschwindigkeits-Datenübertragungen sind fehleranfällig, wenn keine Fehlerkontrolle eingesetzt wird. Bei einer Hochgeschwindigkeitsverbindung zu einem entfernten Gerät ohne Fehlerkontrolle können Datenverluste auftreten, wenn Sie kein Fehlerkontroll-Protokoll einsetzen.

Die automatische Wiederholung (ARQ) dient bei vielen Fehlerkorrektur-Protokollen zur erneuten Sendung von Daten, die bei der Übertragung beschädigt wurden. Mit diesem Begriff bezeichnen wir eine Verbindung, bei der die Fehlerkontrolle eingesetzt wird.

Befehle zur Fehlerkorrektur

Mit den Befehlen zur Fehlerkontrolle können Sie ARQ (Fehlerkontrolle) oder synchrone Protokolle aktivieren. Dabei müssen das Courier 56K Business Modem und das andere Gerät das gleiche Protokoll verwenden.

Modemfunktion
Befehl
Ohne Fehlerkontrolle (Normaler Modus)

Auf Grund der Beschaffenheit der Telefonleitung ist bei analogen Anrufen mit einer Datenrate über 2.400 bps hiervon abzuraten.
AT&M0
Verwendung für den synchronen Online-Modus ohne V.25bis. Nur externe Courier 56K Business Modems.
AT&M1
Normaler Modus, wenn keine ARQ-Verbindung möglich ist (Normaler/ARQ-Modus).
AT&M4
Auflegen, wenn keine ARQ-Verbindung hergestellt werden kann (ARQ Asynchroner Modus).
AT&M5
V.25bis synchronen Modus über das BISYNC-Protokoll starten.
AT&M6
Synchronen V.25bis-Modus über das HDLC-Leitungsprotokoll starten.
AT&M7

Beispiel: AT&M4 ermöglicht Ihrem Modem den Betrieb im normalen Modus, wenn keine ARQ-Verbindung hergestellt werden kann.

Die Fehlerkontrolle ist für Verbindungen mit 1.200 bps und darüber möglich. Sie kann deaktiviert werden, sollte aber bei Hochgeschwindigkeitsverbindungen (9.600 bps oder höher) immer eingesetzt werden. Das Fehlerkorrektur-Protokoll umfasst folgende Funktionen:

  • Herstellen von Kompatibilität
  • Formatieren von Datenpaketen
  • Ermitteln von Fehlern mit CRC (zyklischer Redundanz-Überprüfung)
  • Erneutes Senden von beschädigten Datenpaketen

Werkseitig wurde die Fehlerkorrektur beim Courier 56K Business Modem aktiviert. Falls keine Fehlerkorrektur möglich ist, erfolgt der Betrieb im normalen Modus. Das bedeutet, das Modem ist auf &M4 gesetzt.

V.42-Fehlerkontrolle

Das Courier 56K Business Modem versucht zunächst eine V.42-Verbindung, dann eine MNP-Verbindung. Die folgenden Informationen basieren auf der Einstellung &M4 beim Courier 56K Business Modem.

Dieser internationale Standard umfasst einen Handshake-Vorgang in zwei Stufen:

  • Eine Ermittlungsphase, die auf dem Austausch festgelegter Zeichen basiert.
  • Eine LAPM (Link Access Procedures for Modems)-Abstimmung. Hierbei kennzeichnen die Geräte ihre ARQ-Eigenschaften.

MNP-Fehlerkontrolle

Das Microcom Networking Protocol (MNP) wird von der Empfehlung ITU-T V.42 unterstützt. MNP basiert auf speziellen Protokollpaketen. Wenn das andere Gerät keinen MNP Link Request erkennt, ist keine Fehlerkontrolle möglich. (Im HST ARQ-Modus verwenden U.S. Robotics-Geräte ein unternehmenseigenes System, ähnlich MNP.)

Fehlerkontrolle und Flusskontrolle

Bei den vom Computer kommenden Daten ist bei der Fehlerkorrektur aus zwei Gründen eine Flusskontrolle erforderlich:

  • Das Sendegerät speichert eine Kopie aller Pakete, die es überträgt, bis diese vom Empfangsgerät bestätigt werden.
  • Bei Fehlern kann die erneute Übertragung zu einem ständigen Datenstrom vom Computer und zu Speicherüberlauf führen.

 

Datenkomprimierung

Courier 56K Business Modems setzen bei Datenverbindungen verschiedene Datenkomprimierungstechniken ein.

Modemfunktion
Befehl
Datenkomprimierung deaktivieren.
AT&K0
Datenkomprimierung automatisch aktivieren/deaktivieren. Das Courier 56K Business Modem aktiviert die Komprimierung bei fester serieller Anschlussrate (&B1). Wenn sich die serielle Anschlussrate aus der Verbindungsrate ergibt (&B0), wird die Komprimierung deaktiviert.
AT&K1 (Standard)
Immer Datenkomprimierung aktivieren.
AT&K2
Selektive Datenkomprimierung. Mit dieser Einstellung werden komprimierte Dateien übertragen. Das Courier 56K Business Modem stimmt nur auf die V.42bis-Datenkomprimierung ab und deaktiviert die MNP Level 5- (MNP5) Datenkomprimierung.
AT&K3

Beispiel: AT&K3 dient zum Übertragen komprimierter Dateien. Das Modem stimmt nur auf die V.42bis-Komprimierung ab. Dieser Befehl deaktiviert außerdem die MNP Level 5- (MNP5) Komprimierung.

Wenn ein Courier 56K Business Modem erfolgreich eine V.42-Verbindung mit Fehlerkontrolle zu einem anderen Gerät herstellt, stimmt es auch die V.42bis-Datenkomprimierung ab.

Wenn ein Courier 56K Business Modem erfolgreich eine MNP-Verbindung zu einem anderen Gerät herstellt, stimmt es auch auf die MNP5-Datenkomprimierung ab.

Die Kompressionsart bei Verbindungen wird ggf. in der ATI6-Anzeige und bei der Meldung CONNECT wiedergegeben, wenn das Modem auf &A3 gesetzt ist.

V.42bis im Vergleich zur MNP5-Datenkomprimierung

Courier 56K Business Modems mit V.42bis-Komprimierung stimmen folgende Optionen ab und geben sie in der ATI6-Anzeige wieder:

  • Listengröße, d. h. der für Komprimierungstabelleneinträge verfügbare Speicher. (Komprimierungstabelleneinträge sind Codes für redundante Daten. Die Benutzerdaten sind in zwei Codewörtern codiert und werden vom Empfangsgerät decodiert.)

    Mögliche Listengrößen:

    Bits
    Einträge
    9
    512
    10
    1.024
    11
    2.048
    12
    4.096

    Ihr Modem verwendet eine Liste mit 12 Bit oder 4.096 Einträgen. Die Größe kann so verringert werden, dass es mit einem entfernten Modem mit 9-, 10- oder 11-Bit-Listen kommunizieren kann.

  • Maximale Stringlänge der einzelnen Einträge. Wenn Ihre Liste voller wird, löscht das Modem die ältesten nicht mehr verwendeten Strings.

V.42bis-Komprimierung ist leistungsfähiger als MNP5-Komprimierung. Dies hat zum Teil damit zu tun, dass sie nicht mehr verwendete Einträge dynamisch löscht. Außerdem kann sie bereits komprimierte Dateien besser verarbeiten. Dazu gehören .ZIP-Dateien und binäre 8-Bit-Dateien.

MNP5-Komprimierung sollte bei binären Dateien NICHT verwendet werden, da der Umfang der Daten vergrößert und somit der Durchsatz verringert wird. Bei der Übertragung solcher Dateien sollte das Modem auf &K3 eingestellt werden (siehe Datenkomprimierung). So kann die V.42bis-Komprimierung die komprimierten Daten dynamisch verarbeiten, MNP5 wird jedoch deaktiviert.

 

Erzielen des maximalen Durchsatzes

Bei Berücksichtigung der folgenden Richtlinien können Sie die Leistungsfähigkeit Ihres Courier 56K Business Modems optimal nutzen. In vielen Fällen werden Sie selbst herausfinden, wie Sie am besten vorgehen.

Maximaler Durchsatz ergibt sich in folgenden Fällen:

Die Kommunikationssoftware ermöglicht eine Anschlussrate, die höher ist als die Verbindungsrate. Dazu wird die Software auf 115.200, 57.600 oder 38.400 bps und das Courier Modem auf &B1 gesetzt.

  • Falls die Kommunikationssoftware die Anschlussrate automatisch auf die Verbindungsrate abstimmt, muss die Anschlussrate des Courier 56K Business Modems bei jedem Anruf auch auf die Verbindungsrate abgestimmt werden, &B0. Dadurch wird der Durchsatz eingeschränkt.

    Bei Installationen mit Spezialsoftware soll evtl. für ARQ-Anrufe eine feste Anschlussrate aktiviert werden. Für Nicht-ARQ-Anrufe kann dann eine variable Anschlussrate aktiviert werden. Siehe &B2-Befehl im Anhang Alphabetische Befehlszusammenfassung in dieser Bedienungsanleitung.

  • Der Anruf erfolgt mit Datenkomprimierung.
  • Die Daten bestehen eher aus Textdateien als aus binären Dateien wie .EXE oder .ZIP-Dateien.
  • MNP5-Komprimierung wird bei bereits komprimierten Dateien deaktiviert. Das gilt auch für binäre 8-Bit-Dateien, die für das Modem wie bereits komprimierte Dateien erscheinen. Deaktivieren Sie die MNP5-Komprimierung, indem Sie AT&K3 eingeben.
  • Der Dateitransfer wird durch ein Übertragungsprotokoll nicht verlangsamt. Viele Binärdateien benötigen ein Übertragungsprotokoll, es kommt aber zu unterschiedlichen Übertragungsresultaten.

Hinweis: Für optimalen Durchsatz bei Verbindungen mit Fehlerkorrektur und Hardware-Flusskontrolle empfehlen wir die aktuellste Version des ZMODEM-Übertragungsprotokolls.

Bestimmte Übertragungsprotokolle in Public Domains haben beispielsweise folgende Auswirkungen:

Public Domain
Auswirkungen
Kermit
Neuere Versionen unterstützen Pakete bis zu 9K und ein dynamisches Fenster, um eine Durchlaufverzögerung auszuschalten. Bei früheren Versionen kann sich der Durchsatz auf Grund kürzerer Blöcke (möglicherweise unter 128 Byte) und der Durchlaufzeit der Bestätigung jedoch stark verringern.
XMODEM
Der Durchsatz kann sich verringern, wenn Ihre Version kurze Blöcke verwendet (128 Byte). Einige Versionen setzen größere Blöcke ein (1K-Blöcke). Der Durchsatz wird außerdem durch Zusätze verringert (Informationen des Fehlerkontroll-Protokolls).
YMODEM
Auf Grund größerer Blöcke (1 KByte) ist eine Verbesserung gegenüber XMODEM feststellbar. Zusätze bei den Fehlerkontroll-Protokollen führen aber immer noch zu verringertem Durchsatz.

Die oben aufgelisteten Protokolle verringern weiter den Durchsatz, wenn eine Verbindung mit Fehlerkontrolle hergestellt wird. Die Genauigkeit der Daten wird vom Übertragungsprotokoll und vom Courier 56K Business Modem geprüft. Zur Vermeidung von Redundanz verwenden Sie die o.g. Protokolle nur bei Nicht-ARQ-Verbindungen und nur bei Raten von höchstens 2.400 bps.

Beim ZMODEM gibt es kaum Overhead. Dadurch wird fast der gleiche Durchsatz wie ohne Übertragungsprotokoll erreicht. ZMODEM empfiehlt sich auch bei Nicht-ARQ-Verbindungen. Behalten Sie die Einstellungen &M4 und &K1 für Fehlerkontrolle und Datenkomprimierung bei.

YMODEM-G ist auch eine gute Wahl. Es darf jedoch nur eingesetzt werden, wenn beide Partnergeräte mit Fehlerkontrolle arbeiten. Wenn YMODEM-G einen Fehler ermittelt, bricht es die Übertragung ab. Verwenden Sie keines der Protokolle in Verbindung mit Software-Flusskontrolle (XON/XOFF-Signalisierung).

 

 

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